Lesung an der Lüdertalschule mit dem Bürgermeister

Vorlesen? Das ist doch nur was für die Kleinen…

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Das dies ein absolutes Vorurteil ist, bewiesen zum Bundesweiten Vorlesetag (20.11.2015) sowohl die Schüler der Abschlussklassen H9 und R10 und vor allem unser Vorleser, der Bürgermeister von Großenlüder Herr Werner Dietrich.

Dieser sah sich nicht unbedingt in seiner Funktion als Gast, sondern als Bürger, der trotz vielfältiger elektronischer Medien in der heutigen Zeit das Buch lieber in der Hand hält und Seite für Seite erkundet.

Auch die Auswahl der Texte begeisterte die Schüler, die seinen Worten sehr aufmerksam folgten.

„Es wird etwas geschehen“ – eine anspruchsvolle Kurzgeschichte von Heinrich Böll, forderte die Schüler zum Nachdenken über das eigene Tun und Handeln auf. Sich Gedanken zu machen über seine wirkliche Bestimmung, Stärken zu suchen und zu finden, aber sich auch auf etwas Neues einzulassen.

Der zweite Text aus dem Jugendbuch „Hesmats Flucht“ von Wolfgang Böhmer entstammte einer wahren Flüchtlingsgeschichte. Die wenigen Seiten, die die Schüler hörten, hinterließen bei vielen einen äußerst emotionalen Eindruck. Plötzlich bekam das Thema Flüchtlinge in Europa und in Deutschland ein Bild im Kopf. Einige Situationen der Flucht des 11jährigen Hesmat erweckten bei den Schülern  tiefe Betroffenheit über sein Schicksal, sensibilisierten aber auch für das aktuelle Geschehen in unserem Lande, in den Gemeinden und in unserer Schule.

Die Auswahl der Texte ist Herrn Dietrich hervorragend gelungen. Durch diese und seine offene Art konnte er die 15- und 16-Jährigen emotional gut erreichen.

Die erfrischende und mitreißende Art des Vortrages führte dazu, dass die Schülerinnen und Schüler die Lesung von der ersten bis zur letzten Minute aufmerksam und mit größter Spannung verfolgten.

Vorlesen und Zuhören ist also nicht nur bei den Kleinen beliebt. Mit Engagement, Begeisterung für die Sache und einem Händchen für altersgerechte Texte kann man selbst Jugendliche „nur“ mit (Vor)Lesen erreichen.

Ein herzliches Dankeschön geht an Frau Nieburg und Frau Grosch für die Organisation sowie Herrn Dietrich für seinen wunderbaren Vortrag.

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 Hier einige Schüleräußerungen zu der Veranstaltung

„Die Geschichten waren gut ausgewählt, obwohl die erste recht schwer zu verstehen war.“

„Manchmal muss man beim Lesen wirklich bis zum Ende lesen, damit man die Texte versteht.“

„Die zweite Geschichte mit der Flucht war ganz schön grausam. Musste man das so detailliert erzählen?“