Vortrag zum Thema Jugendmedienschutz: (Cyber-)Mobbing & die Gefahren von Apps

Am Mittwochabend fand um 19:00 Uhr ein sehr interessanter und informativer Vortrag zum Thema Jugendmedienschutz an der Lüdertalschule Großenlüder statt. Eingeladen wurden alle Schüler/innen, Eltern und Lehrkräfte der Jahrgangsstufen 5-7. Der Referent Clemens Groß ist Jugendmedienschutzberater des hessischen Kultusministeriums und Lehrer an der Freiherr-vom-Stein-Schule. Außerdem ist er am Schulamt Fulda tätig. Herr Groß startete seinen mitreißenden Vortrag mit dem Thema Mobbing. Er präsentierte dem Publikum Daten und Fakten zu diesem Thema. Im Allgemeinen gibt es an jeder Schule Mobbing.

Der Referent zeigte auf wie Mobbing überhaupt funktioniert und erörterte die verschiedenen Rollen, die es in einer Klasse gibt. Zwischen Täter und Opfer gibt es immer ein Machtgefälle, das der Täter auskostet. Einige Schüler/innen werden zu Mitläufern, andere zu Zuschauern und der Rest schaut einfach weg. Die Gründe für das Mobbing können sehr vielfältig sein. Mobbing ist nicht direkt was die Person macht oder sagt, sondern vielmehr was bei dem Opfer ankommt.Den Tätern fehlt es oftmals an Anerkennung oder sie müssen Wut abbauen. Aber auch Rachegedanken können zum Mobbing führen. Da das Mobbing über einen längeren Zeitraum stattfindet, wird das Opfer immer hilfloser, so dass die Täter eher noch ihre Angriffe ausweiten. Herr Groß appelliert in diesem Zusammenhang an die Schüler/innen, die an diesem Abend auch anwesend waren, dass es nichts gibt worüber man nicht reden könnte. Die Schüler/innen müssen sich unbedingt jemanden anvertrauen, damit ihnen geholfen werden kann.

Im zweiten Teil des Vortrags ging es um die neuen digitalen Medien. Der Referent bezog die Elternschaft aktiv in seinen Vortrag mit ein und präsentierte ihnen einige Fragen, die sie für sich beantworten sollten. Was ist Thinspiration oder Snapchat? Oder wie sieht das Klickverhalten meines Sohnes/meiner Tochter aus? Viele Zuhörer/innen stellten fest doch nicht so gut informiert zu sein, als sie dachten. Aufgrund der Tatsache, dass über die Hälfte aller dreizehnjährigen Schüler/innen eine Internetflatrate hat, kann nicht mehr von der elterlichen Kontrolle gesprochen werden. Cyber-Mobbing ist dementsprechend auch ein Problem, dass angegangen werden muss. Beim Cyber-Mobbing kommt hinzu, dass die Verbreitung viel schneller und einfacher geht. Abgesehen davon verbleiben die verletzenden Inhalte im Internet. Jedem sollte bewusst sein, dass Mobbing strafbar ist.

Des Weiteren informierte der Referent über unterschiedliche Apps, insbesondere wurde über What’s App gesprochen und wie die Kunden zur Ware werden. Es sollte immer darauf geachtet werden auf welche Bereiche eine App Zugriff haben möchte. Auf bessere Alternativen wurde an dieser Stelle hingewiesen. Herr Groß rät den Eltern, dass sie ihren Kindern Aufmerksamkeit und Anerkennung schenken sollen. Die Anerkennung im Netz bedarf einen Gegenpol. Analoge Hobbies sollten gefördert werden und die Eltern müssen sich ganz dringend mit dem Online-Leben ihrer Kinder beschäftigen, um sie auf Gefahren hinzuweisen und sie schützen zu können. Filtersoftware, klare Nutzungsbedingungen und Konsequenzen seien unabdingbar.

Das Publikum hatte am Ende des Vortrags noch die Möglichkeit Fragen zu stellen. Am Ende des Vortrags waren die Verblüffung und die Bestürzung der Zuhörer/innen bezüglich der Durchsichtigkeit des Nutzers zu spüren, jedoch danken wir für diesen anregenden und informativen Vortrag, der zum Umdenken bewegt.